Mühle-Säge-Kombination des Bartleshofes anno 1761

Entstehung:

Für den bescheidenen Getreideanbau wurden von vielen Bauern Hausmühlen betrieben. Unsere Hofmühle entstand nach der Jahreszahl auf dem Mühlstein um 1761. Das Sägegebäude kam 1840 mit einem Holzgatter hinzu.

Kombination:

Quelle: Herbert Jüttemann „Schwarzwaldmühlen“ | G. Braun Karlsruhe

Eine Kombination von Mühle und Säge lag aus Kostengründen nahe, denn so brauchten bestimmte Teile, wie Wasserrad, Wellbaum und das hierauf befindliche große Zahnrad, das bei der Mühle mit Kammrad und bei der Säge mit Stirnrad bezeichnet wurde, nur einmal vorhanden zu sein. Eine solche Kombination bot sich auch von technischer Seite her an, denn die Drehfrequenz des Mühlsteins und die Hubfrequenz des Gatters stimmten in der Größenordnung überein.

Beließ man das Kammrad der Mühle mit seinen seitlich angesetzten Zähnen, so war die Kraft wahlweise auf die Welle für den Mühlstein oder die Kurbelwelle der Säge übertragbar. Dazu brauchte man nur die auf diesen Wellen befindlichen Ritzel entsprechend zu verschieben und sie mit dem Kammrad in oder außer Eingriff zu bringen. Die Säge konnte nachträglich an die Mühle angebaut werden. Da bei der Kombination mahlen und sägen möglich war, kann man in echtem Sinne des Wortes von einer Sägemühle sprechen.

Mühle-Säge-Kombination mit Antrieb der Kurbelwelle der Säge über einen Treibriemen.
Diese Lösung ließ eine freizügigere Anordnung von Mühle und Säge zu.

Instandsetzung – Restaurierung:

Mit der Unterstützung von Landesdenkmalamt, Denkmalstiftung, Naturpark Südschwarzwald und vielen Helfern gelang es der Bauernfamilie König in den Jahren 2011 - 2015 die Hofeigene Sägemühle zu sanieren und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Dieses Projekt wurde gefördert durch den Naturpark  Südschwarzwald mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg, der Lotterie Glücksspirale und der Europäischen Union (ELER).